Onkel Afrika unterwegs in …

Tansania und Sansibar

Tansania und Sansibar 1998-1999 und Sansibar 2004

Aufgrund der unverschämten Preise für Safaris im Norden in Masai Mara, Serengeti, Ngorongoro usw. habe ich auf einen Besuch in einem der berühmten Parks verzichtet. Wenn man Etosha kennt, Hwange und diverse andere ist es einem das einfach nicht wert. Außerdem planen wir noch die Kili-Besteigung, dann schau ich mir das halt alles von oben an. Ich war in Dar es Salaam, ca. 2 Wochen auf Sansibar und für ein Wochenende in dem kleinen Park Mikumi, ganz ohne Wildlife wollte ich dann auch nicht wieder nach Hause fahren …

Auf Sansibar habe ich in einem kleinen Hotel in Stone Town, gleich neben dem Hafen gewohnt (Harbour Tavern) und bei Dive Africa die Prüfung zum Advanced Open Water Diver abgelegt. Die alte Stown Town ist faszinierend, nicht nur architektonisch! Keine Chance, sich dort zu orientieren, alles ganz kleine, gewundene Gassen mit tollen Häusern, die sich alle sehr ähneln. Irgendwann wird man auf der anderen Seite wieder hinausgespült, im Dunkeln nicht zu empfehlen. Es ist der Einfluß der verschiedenen Epochen zu spüren, in denen so ziemlich alles, was irgendwann mal zur See gefahren ist in den letzten paar hundert Jahren seine Spuren hinterlassen hat.

Ein Muß in Stonetown ist der allabendliche Fischmarkt am Hafen. In einer langen Reihe von Ständen gibt es frischen, gegrillten Fisch aller Art. Als Beilage sehr beliebt ist Chapati und eines meiner Lieblingsgerichte: Samosas. Außerdem frisch gepresster Zuckerrohrsaft. Die Atmosphäre ist großartig, überall dampft und brutzelt es und das Essen schmeckt fantastisch.



Über Silvester war ich am Paradise Beach in Nungwi und habe dort noch diverse Fun-dives bei Dive Africa absolviert. Empfehlenswert sind auch die „Spice Tours“, Sansibar ist die Gewürzinsel. Pfeffer, Nelken, Zimt, Vanille … hier wächst alles. Und die Touren sind sehr informativ und amüsant gestaltet: Jede zweite Pflanze wirkt angeblich als Aphrodisiakum.

Und wenn man nachmittags noch Zeit hat, dann stundenlange, einsame Strandspaziergänge, „swim-with-the-dolphins“, Rundfahrten über die Insel und natürlich viel Party.

Highlights



Sansibar 2004

Nachdem ich am ersten Trainingsberg im Voralpenland feststellen musste, dass 25 Jahre Handballspielen meine Knie etwas in Mitleidenschaft gezogen haben, habe ich auf die geplante Kilimanjaro-Besteigung verzichtet. Daher wurde mein Reiseplan zusammengestrichen und auf Sansibar reduziert. Da der Flieger spät in Dar es Salaam ankam, wollte ich nicht nachts durch die Stadt irren auf der Suche nach einem Hotel. Alle mir noch vom ersten Trip bekannten Unterkünfte waren ausgebucht, über den „Thorn Tree“ im Lonely Planet ist mir dann ein kleines Hotel empfohlen worden und wie sich herausstellte, kam die Empfehlung von der Eigentümerin selbst. Freundlicher Weise haben die mich auch noch am Airport abgeholt.

Am nächsten Morgen zum Hafen und die nächste Fähre nach Sansibar war meine. Das Blues Restaurant war leider inzwischen geschlossen. Neu ist das Mercury’s, gegenüber vom „big tree“. Ist ganz o.k., etwas unpersönlich und nicht ganz billig, man kann schön auf der Terrasse direkt am Wasser sitzen. Oder an der Bar. Da saß ich. Auf meinen Streifzügen habe ich dann Julie kennengelernt, eine Australierin die mit ihrem Sansibari-Ehemann das Restaurant Archipelago eröffnet hat, gleich hinter dem kleinen Tunnel vor der Altstadt. Sehr empfehlenswert, leckere Speisen und ein super freundliches Personal.

Nun ging es wieder in den Norden nach Nungwi, um ein paar Tage konzentriert nichts zu tun am Strand. Die ganze beachfront war einige Jahre vorher abgebrannt. Inzwischen ist sie wieder fast ganz verbaut, die einzelnen Restaurants und Bars sind aber nicht mehr so gemütlich wie vorher. Ich bin im Paradise Beach Hotel untergekommen, Nungwi empfinde ich aber nicht mehr so klasse, es herrscht wesentlich mehr Trubel und ein anderes Flair. Nach einem Strandspaziergang habe ich den „Nachfolger“ entdeckt: Kendwa, ca. 1,5 Stunden zu Fuss die Westküste runter. Habe sofort für den nächsten Tag bei Jan und Debbie im White Sands eingecheckt. Sehr nettes Pärchen aus Holland/Belgien, schöne und gepflegte Zimmer, Restaurant und Bar am Strand, und keine 15 Meter vom Ufer. Hardcore-relaxing: an der Bar „sitzt“ man in Schaukeln. In der Nachbarschaft sind noch ein paar weitere Hotels/Restaurants/Bars, so dass man auch ein bisschen rumziehen kann. Hoffentlich wird es hier nicht auch wieder so schnell so zugebaut wie anderswo auf der Insel.

Sansibar Sunset



Bei beiden Reisen habe ich mich wohl und sicher gefühlt, die Menschen hier sind sehr gastfreundlich: „Karibu, welcome in my shop“… Nur am Hafen sind die „Tour Guides“ und Kofferträger etwas aufdringlich. Sansibar steckt voller Historie, von arabischen Händlern aus dem 8. Jahrhundert, über den Sultan von Oman 900 Jahre später bis zu unseren Landsleuten aus der DDR, die tatsächlich hier einen Plattenbau hochgezogen haben. Und eine (die einzige!) Ampel. Das Archipel ist halbautonom, bei der Einreise gibts nochmal einen extra Stempel. Wenn man hier heiratet, bekommt man eine Urkunde vom „Zanzibar Revolutionary Government“! Ich fand den Norden und Westen der Insel am schönsten, im Osten stehen grosse Luxushotels für Reisegruppen.

Vor vielen Restaurants und Hotels stehen „Askari“, mit langem Stock bewaffnete, sehr stolze Massai-Krieger als Wächter. An die traut sich keiner ran, angeblich können die mit ihren Stöcken ganz gut umgehen. In Stone Town habe ich mich mit einigen Massai angefreundet und lange geplaudert. Sehr beeindruckende, coole und stolze Menschen!

Fun Facts Tansania

  • Mit 5895m ist der Kilimandscharo der höchste Berg Afrikas. Er besteht aus drei erloschenen Vulkanen, der höchste ist der Kibu (Uhuru Peak), die anderen heissen Mawenzi und Shira. Es gibt mehrere Routen auf den Gipfel, die populärste ist die Marangu-Route, auch „Coca-Cola-Route“ genannt, wegen der vielen Cola Dosen auf dem Weg. Dauer für den Aufstieg: ca. 6-7 Tage
  • Die Verkehrssprache ist Swahili
  • Sansibar war das Zentrum arabischen Sklavenhandels und verfügt als Teilstaat innerhalb Tansanias über eine eigene Regierung, ein Parlament und einen Präsidenten
  • Der kürzeste Krieg der Geschichte: Der Anglo-Zanzibar-Krieg, der 1896 in Tansania stattfand und ca. eine Dreiviertelstunde dauerte. Die Briten wollten einen anderen neuen Sultan und die Royal Navy eröffnete das Feuer, um ihrer Forderung etwas Nachdruck zu verleihen
  • Freddie Mercury´s Elternhaus ist in Stone Town, Sansibar
  • Der Tansanit wurde seit seiner Entdeckung im Jahr 1967 mit Begeisterung als „Edelstein des 20. Jahrhunderts“ gefeiert
  • Bierpreis: 2.700 Shilling / 0,90€


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